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März 1989

Die SED streb­te noch in den letz­ten Jah­ren der DDR an, „das ein­heit­li­che so­zia­lis­ti­sche Bil­dungs­we­sen unter be­son­de­rer Be­ach­tung der kom­mu­nis­ti­schen Er­zie­hung der jun­gen Ge­ne­ra­ti­on wei­ter zu ver­voll­komm­nen“ (Be­schluss­vor­la­ge des Be­zirks­ta­ges Mag­de­burg).
Die For­mung ‚so­zia­lis­ti­scher Per­sön­lich­kei­ten‘ setz­te vor­aus, „in allen Schu­len, Kin­der­hei­men und au­ßer­schu­li­schen Ein­rich­tun­gen eine grö­ße­re Wirk­sam­keit der kom­mu­nis­ti­schen Er­zie­hung zu er­rei­chen“. Bei allen Päd­ago­gin­nen und Päd­ago­gen galt es daher, ein immer fra­gi­le­res „Ver­ständ­nis für die Ge­samt­po­li­tik der Par­tei wei­ter zu ver­tie­fen“.

Doch die schein­bar be­währ­ten In­te­gra­ti­ons­me­cha­nis­men waren ge­gen­über der Ju­gend längst an ihre Gren­zen ge­sto­ßen: Be­reits im Herbst 1988 hatte die Re­le­ga­ti­on von kri­ti­schen Schü­le­rin­nen und Schü­lern an der Ber­li­ner Ossietzky-​Schule lan­des­wei­te So­li­da­ri­täts­be­kun­dun­gen aus­ge­löst.

Auch die Kon­flik­te zwi­schen Staat und Par­tei auf der einen sowie Schrift­stel­lern, Ka­ba­ret­tis­ten und Mu­si­kern auf der an­de­ren Seite setz­ten sich fort. Einen Hö­he­punkt hat­ten sie be­reits Ende 1976 nach der Aus­bür­ge­rung Wolf Bier­manns er­reicht. 1989 re­gis­trier­te die SED-​Bezirksleitung Mag­de­burg „De­mo­kra­tie­ver­ständ­nis und Be­tei­li­gung aller Bür­ger an der Aus­übung der so­zia­lis­ti­schen De­mo­kra­tie“ als einen in­halt­li­chen Schwer­punkt der 6. Werk­statt­ta­ge des Ka­ba­retts der DDR.

Die The­men­schwer­punk­te im März 1989